Leider werden unter »insektenfreundlich« meistens nichtheimische Arten angeboten. Alle diese Angebote fokussieren – wenn überhaupt – auf Blüteninsekten, Honigbiene und Hummel also. Die zwei bekommen den Auftrag, das verschwundene Tierleben in unsere Gärten zurückzubringen. Wir wissen es mittlerweile besser: Nicht nur für Wildbienen, Vögel oder Säugetiere, sondern auch in Bezug auf die vielen kleineren pflanzenfressenden Insekten sorgen heimische Gehölze für das Prinzip Vielfalt. Dem Argument »Forsythien, Hortensien oder Weigelien blühen schön« können unsere heimischen Tierarten wenig bis gar nichts abgewinnen.
Begehrtes Blattwerk
Betrachten wir zunächst einmal, was überhaupt gefressen wird. Sind die Blüten wirklich so wichtig? Unsere Auswertung der 15 wichtigsten mitteleuropäischen heimischen Heckengehölze ergab, dass für die Nutzer an erster Stelle das Blatt steht: 74 % aller Pflanzenfresser, also vor allem Insekten, sind auf das Blatt spezialisiert. Sie beknabbern es, durchlöchern es, bilden Gallen oder leben als Minierer zwischen den Zellschichten. Ein stark von Insekten genutztes Blatt zeugt also von einer hohen tierökologischen Wertigkeit.
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