Archiv: Ausgabe Frostgefahr bis zu den Eisheiligen

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Frostgefahr bis zu den Eisheiligen

Die größte Gefahr für Blüten und Jungfrüchte stellen Frostnächte dar, die allgemein noch bis Mitte Mai, in vereinzelten Jahren sogar danach noch danach auftreten können. Zwar haben wir im Mai in unseren Breitengraden bereits recht hohe Temperaturen, da sich das Meer aber langsamer erwärmt als das Festland, kommt es zu Temperaturdifferenzen aus denen sich Tiefdruckgebiete entwickeln. Während warme Luftströmungen des Festlands weiter nach Norden wandern, werden, werden gleichzeitig sehr kalte Luftmassen aus den Polargebieten aufs Festland gedrückt. Ist der Himmel dann noch sternenklar, kann es zu den gefürchteten Nachtfrösten kommen.
Wichtig ist es zunächst einmal in dieser Zeit, die Wetterprognosen aufmerksam zu verfolgen. Zumindest unsere Erdbeeren können wir durch Zudecken vor Nachtfrösten schützen. Wo keine Verfrühungsmaterialien wie Vliese und Folien zur Verfügung stehen, können auch alte Decken oder Säcke über die Pflanzen gelegt werden.
In begrenztem Umfang liefert auch ein unkrautfreier und feuchter Boden einen gewissen Schutz. Dieser kann tagsüber mehr Wärme speichern und diese nachts wieder an dIe Umgebung abstrahlen. Aus dem gleichen Grund sollten den Boden isolierende Schichten wie Stroh, Rinde oder andere Mulchschichten entfernt werden.
Dramatische Spätfrostjahre wie beispielsweise 2011 haben gezeigt, daß Jungfrüchte noch wesentlich empfindlicher auf nächtliche Minustemperaturen reagieren. Hier können schon leichte Nachtfröste zum Totalausfall führen. Auch bei spätblühenden Obstarten wie Minikiwis oder Tafeltrauben können starke Schäden entstehen. Hier erfrieren allerdings nicht die Blüten, sondern die Neutriebe aus denen sich dann allerdings natürlich keine mehr Blüten entwickeln können.

Bildunterschrift: Frostschaden an Süßkirschen. (Foto: Riehl)

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