Archiv: Ausgabe Dezember 2023

Blätter, Früchte und winterliche Blüten

Immergrüne Gehölze im Winter sind gut, buntlaubige Immergrüne sind besser! Sie bringen Farbe in den ansonsten ...

Wirsing

Die üblichen Wirsingsorten gehören mit zu den unbedingt empfehlenswerten Herbstgemüsearten für einen langen, grünen ...

Verbiss-Schutz für Obstbäume

In den Wintermonaten werden insbesondere junge Obstbäume gerne von Wildtieren angefressen – von Kaninchen oder Hasen, aber ...

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Wie alt sind Blumenwiesen?

Heute ist es Standard, sich eine fertige Blumenwiesenmischung bei einem Wildblumenproduzenten auszusuchen. Innerhalb weniger Tage hat man eine genau für den Standort passende Zusammenstellung auf dem Tisch. Doch diese Idee, Blumenwiesen als fertige Mischung einzusäen, ist relativ jung. Sie gibt es erst 50 bis 60 Jahre.
Davor wurde selbstgesammeltes Saatgut ausgesät. Das heißt, man zog durch die Natur und suchte in mühsamer Handarbeit das nötige Saatgut selber. Dann mischte man die Einzelarten zusammen und hoffte, dass daraus auch wirklich die gewünschte Blumenwiese entstehen würde. Auch für heutige Fertigmischungen muss von seriösen Produzenten der Prozess des Samensammelns alle fünf Jahre für jede einzelne Art wiederholt werden. Nur so kann man die genetische Variabilität der Arten erhalten. Die gesammelten Arten werden dann erst einmal intern vermehrt, bis man so viel Saatgut hat, dass man es auf Feldern anbauen kann. Auch die heutige Samenproduktion ist ein mühsamer und aufwendiger Prozess.

Bildunterschrift: Magerwiese von Rieger-Hofmann. So schön kann es sein, wenn man eine gute Mischung konzipiert und fachgerecht ausbringt. Diese Magerwiese wurde eingesät für eine Tagebaurenaturierung. (Foto: Dr. Witt)

Sträucher und Bäume mit dekorativer Rinde

Ein wirkungsvoller, gut strukturierter Garten hat auch in der oft grauen, weniger einladenden Winterszeit noch eine ganze Menge zu bieten. Bei guter Ganzjahresplanung sorgen grazile Samenstände von Stauden oder farbenfrohe Beeren an Gehölzen für kleine, aber willkommene Highlights. Die dekorative Rinde bzw. Borke von Obstgehölzen, Sträuchern oder Bäumen ist nach der Blütenzeit und der stimmungsvollen Herbstfärbung ebenfalls ein willkommener Höhepunkt im Gartenjahr und kann subtil und charmant fast jeden Garten bereichern.

Ein Feuerwerk in Schwarz, Rot, Gold
Zahlreiche Hartriegel- und Weidenarten sorgen für ein winterliches Feuerwerk. Blutdunkelrot, knallrot, rosarot, leuchtend gelb, schwarz, weißgrau – es gibt eine ganze Palette leuchtender Farben.
Die intensivste Färbung entsteht an den jungen Trieben. Nach etwa 3 Jahren lässt die Strahlkraft deutlich nach und geht in einen eher verwaschenen blassen Farbton über. Da viele Hartriegel- und Weidenarten sich über bewurzelnde Triebe ausbreiten und lästig werden können, empfiehlt sich der regelmäßige Rückschnitt auf kurze Stummel auch, um sie in Schach zu halten, so dass sie den Rahmen des Gartens nicht so schnell sprengen. Um größere Lücken zu vermeiden, kann man die Pflanzen abwechselnd im Dreijahres-Zyklus auf den Stock setzen.

Bildunterschrift: Japanische Weinbeere (Foto: Neder)

Die Gärten von Schloss Linderhof

»Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen« hat Ludwig II einmal über sich geschrieben. Der gebildete, romantische und von großem Schönheitssinn geprägte Monarch ließ während seiner Regierungszeit zahlreiche fantasievolle Bauten planen und einige davon auch ausführen, darunter das im Ammertal gelegene Schloss Linderhof, eines der meistbesuchten Objekte der bayerischen Schlösserverwaltung.
Sowohl das Schloss als auch der Park stellen eine kunstvolle Verschmelzung verschiedener Stile dar. Hinter der prächtigen barocken Fassade des Schlosses, das mehr ein »Schlösschen« oder eine herrschaftliche Villa ist, verbirgt sich eine opulente, überbordende Ausstattung im Stil des Rokoko Ludwigs XV.
Die von Hofgärtendirektor Carl v. Effner geschaffene Parkanlage zeichnet sich durch ihre große stilistische Vielgestaltigkeit aus, mit Rasen- und Broderieparterres nach barockem Vorbild, Terrassen, Kaskade und axialem Aufbau im Stil der italienischen Renaissance, dem Landschaftsgarten im Stil des frühen 19. Jahrhunderts sowie für die Epoche des Rokoko typischen Parkbauten.

Bildunterschrift: Am Ende des Östlichen Parterres findet sich ein Rondell mit dem »Sternbeet«. Von hier aus führt der Weg in den Landschaftspark. (Foto: Gropper)