Archiv: Ausgabe März 2015

Duft-Veilchen in Biedermeier und Romantik

Duft-Veilchen gelten als Symbol für Demut und Bescheidenheit. Herrscher wie Napoleon oder auch Winston Churchill, die eben ...

Jungpflanzen-Anzucht in Hochbeeten

Viele Jungpflanzen von Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, von Astern, Zinnien, Sonnenhut oder Duftsteinkraut könnte man leicht ...

Global denken, regional handeln: Jetzt Haselnüsse pflanzen!

Vor Weihnachten war es ein großes Thema in den Medien: Die Haselnuss-Ernte war 2014 aufgrund eines Kälteeinbruchs mit ...

Weitere Ausgaben im Archiv

Kräuter: Kerbel

Dieser einjährige Doldenblütler (Anthriscus cerefolium) ist der Petersilie zum Verwechseln ähnlich, ebenso wie dem giftigen Schierling. Doch eine Gefahr bestünde bestenfalls, wenn man das Kraut auf einer Wiese sammeln wollte, wo die Wildform, der Wiesenkerbel, häufig zu finden ist. Ihre Heimat hat das Kraut ursprünglich in Südosteuropa
Beschreibung: Die mehrfach gefiederten Blätter sind an der Spitze rundlich. Zwischen Mai und August erscheinen an den Triebenden der bis zu 70 cm hohen Pflanzen die doldigen Blütenstände.
Anbau: Frische und lockere Gartenböden in halbschattiger Lage werden bevorzugt. Ab März bis Juli wird entweder breitwürfig oder in Reihen (Abstand 15 cm) ins Freiland gesät. Kerbel gedeiht aber auch gut im Gefäß auf dem Balkon.
Die Samen brauchen Licht zum Keimen, wie die der Petersilie, keimen aber bereitwilliger. Wie bei der Petersilie gibt es außerdem glatt- und krausblättrige Sorten.
Als Vorkultur im Gemüsebeet bekommt Kerbel keine Düngung. Bei Bedarf kann man nach dem Auflaufen pro Quadratmeter zwei Handvoll organischen Volldüngers verabreichen, oder auch nach dem Schnitt, um die zweite Ernte zu unterstützen. Darüber hinaus sind das Unkrauthacken und das rechtzeitige Ausschneiden der Blüten (um weiteres Blattwachstum anzuregen) die wichtigsten Pflegemaßnahmen.

Bildunterschrift: Auf den ersten Blick ist Kerbel leicht mit der Petersilie zu verwechseln. Doch das Aroma dieses auch in wilden Wiesen vorkommenden Doldenblütlers erinnert eher an Anis. (Foto: Sulzberger)

Klimawandel und Biodiversität: Wildpflanzen? Die können das!

Gehäufte Jahrhundertsommer
Beginnen wir mit einem Rekord: 2014 geht als wärmstes Jahr aller Zeiten in die Wetterstatistik ein. Man könnte es aber auch so formulieren: Im letzten Jahrzehnt häuften sich kurioserweise die Jahrhundertsommer.
So nennt man Sommertemperaturen, wie sie nach Vorhersicht alter Berechnungen höchstens alle 100 Jahre einmal vorkommen. Fünf und mehr Jahrhundertsommer in einer Dekade sind daher ein wenig zu viel – die Wetterstatistik gerät aus den Fugen! Die langfristige Wettervorhersage wird immer herausfordernder.
Selbst die Kritiker von vor einigen Jahren sind inzwischen umgeschwenkt. Es ist keine Frage mehr, wann der Klimawandel kommt, sondern wie stark er sich auswirken wird. Wir stecken bereits mittendrin.
In der Hauptsache bemerken wir den stetigen Wechsel anhand von Extremen wie eben Hitze oder andererseits auch Nässe. Nicht nur ungewöhnlich hohe Temperaturen treten inzwischen häufiger auf als früher, sondern genauso extrem sind viele in letzten Jahren beobachtete Starkregen-Ereignisse. Wir kommen also schnell an die Grenzen unser Erfahrungen und auch der Vorhersagbarkeit künftiger Geschehnisse.

Bildunterschrift: Besonders den heimischen Trockenstandorten wie der Magerwiese gehört die Zukunft. Sie halten Hitze und Dürre problemlos aus und bieten einer vielfältigen Tierwelt ein neues Zuhause. (Foto. Witt)

Kapern selber ziehen

Die pikanten, salzig-sauer eingelegten Kapern kennt jeder, denn sie sind aus der Küche nicht wegzudenken. Doch dass sie von einem robusten, wüchsigen, bedornten, 60–100 cm hohen Kleinstrauch (Capparis spinosa) mit schönen, weißrosa Federblüten stammen, ist weniger bekannt. Kapern wachsen im Mittelmeerraum aus trockenen Mauerritzen, was auf den Luftbedarf der Wurzeln hinweist. Sie überstehen als Sukkulenten größte Hitze und Trockenheit, sind jedoch frostempfindlich und brauchen kühle Überwinterung in einem Gewächshaus oder Wintergarten. Die Pflanzen brauchen den Sommer über im Freien einen warmen, sonnigen Standort und werden in größeren Gefäßen ähnlich wie Kakteen kultiviert. Den Winter überstehen sie nahezu trocken bei 8–10 °C. Geerntet werden die erbsengroßen grünen Knospen, die im zweiten Jahr erstmals erscheinen. Nach 2–3 Stunden Antrocknen legt man sie in Essiglösung ein und wechselt diese zweimal im Abstand von 8 Tagen. Kapern sind eine pikante Würze zu Fleisch, Wurst und Fisch und in Salaten. Gesät wird zwischen Februar und April auf der Fensterbank oder im warmen Gewächshaus, jeweils 2 bis 3 Samen pro Topf.

(Foto: Stein)