Archiv: Ausgabe Kapern selber ziehen

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Die pikanten, salzig-sauer eingelegten Kapern kennt jeder, denn sie sind aus der Küche nicht wegzudenken. Doch dass sie von einem robusten, wüchsigen, bedornten, 60–100 cm hohen Kleinstrauch (Capparis spinosa) mit schönen, weißrosa Federblüten stammen, ist weniger bekannt. Kapern wachsen im Mittelmeerraum aus trockenen Mauerritzen, was auf den Luftbedarf der Wurzeln hinweist. Sie überstehen als Sukkulenten größte Hitze und Trockenheit, sind jedoch frostempfindlich und brauchen kühle Überwinterung in einem Gewächshaus oder Wintergarten. Die Pflanzen brauchen den Sommer über im Freien einen warmen, sonnigen Standort und werden in größeren Gefäßen ähnlich wie Kakteen kultiviert. Den Winter überstehen sie nahezu trocken bei 8–10 °C. Geerntet werden die erbsengroßen grünen Knospen, die im zweiten Jahr erstmals erscheinen. Nach 2–3 Stunden Antrocknen legt man sie in Essiglösung ein und wechselt diese zweimal im Abstand von 8 Tagen. Kapern sind eine pikante Würze zu Fleisch, Wurst und Fisch und in Salaten. Gesät wird zwischen Februar und April auf der Fensterbank oder im warmen Gewächshaus, jeweils 2 bis 3 Samen pro Topf.
(Foto: Stein)