Archiv: Ausgabe Duft-Veilchen in Biedermeier und Romantik

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Duft-Veilchen in Biedermeier und Romantik

Duft-Veilchen gelten als Symbol für Demut und Bescheidenheit. Herrscher wie Napoleon oder auch Winston Churchill, die eben nicht als bescheiden in die Weltgeschichte eingegangen sind, erklärten sie zu ihrer Lieblingsblume, was ein wenig widersprüchlich erscheint. Die Erklärung ist jedoch einfach: Eigentlich war das Veilchen die Lieblingsblume von Napoleons Gattin Josephine. Veilchen wurden in dieser Zeit sogar zum Politikum: Die Anhänger Napoleons, die Bonapartisten, trugen Veilchensträuße wie Parteiabzeichen.
Das müssen damals langstieligere Veilchen gewesen sein. Aus unseren wild wachsenden Exemplaren mit Blüten auf kurzen Stielen lassen sich nur Mini-Sträußchen binden. Die Sortenvielfalt bei den Veilchen war früher viel größer, zudem wurden sie unter Glas getrieben.
Meist bieten Staudengärtnereien außer den Wildformen fast nur die großblumige Sorte ‘Königin Charlotte’ an, eine Züchtung von 1899. Doch inzwischen werfen Staudenfreunde wieder mehr als ein Auge auf die so geschichtsträchtige Pflanzenart. Nach und nach tauchen historische Sorten mit Namen kaiserlicher und königlicher Hoheiten wieder auf, darunter auch etliche gefüllte. Und Neuzüchtungen kommen auf den Markt! Wir brauchen aber nicht nur auf das Angebot der Staudengärtnereien zu schauen: Die Natur selbst bietet Veilchen in vielen Variationen, wie sich in meinem Garten und in der umgebenden freien Natur an meinem Wohnort schon auf kleinem Raum zeigt.

Bildunterschrift: Duftveilchen verströmen ihren zarten, so unvergleichlichen Duft. (Foto: Bross-Burkhardt)

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