Archiv: Ausgabe Februar 2023

Laubschöne Rhododendren

Lange Zeit bestand das Rhododendron-Sortiment im Handel vorwiegend aus großblumigen Hybriden. Diese haben häufig ...

Trockentoleranter Gemüsefahrplan

Was das Jahr 2023 bringen wird weiß niemand. Wird es ein entspanntes Gemüsejahr wie 2021 oder ein Dürrejahr wie 2022? ...

Bedeutung von Schnee, Frost und Kälte für den Obstbau

Frost bezeichnet das Auftreten von Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes (0 °C). Er schädigt primär durch die Bildung ...

Weitere Ausgaben im Archiv

Blume des Jahres 2023 – die Kleine Braunelle

Wertvolle Inhaltsstoffe
Die Kleine Braunelle enthält ein breites Spektrum sekundärer Pflanzenstoffe, die vor allem die Immunabwehr in ihrem Kampf gegen virale und bakterielle Infektionen unterstützen, zugleich aber auch die Leber stärken können: vor allem Gerbstoffe, dazu auch noch Flavonoide, Terpene, Triterpene (Ursolsäure), Cumarine, Saponine, ätherisches Öl, Rosmarinsäure, Harze, Polysaccharide (Prunellin). Ihr Geschmack ist daher leicht adstringierend.
Neuere Studien zeigten vielversprechende Ergebnisse im Einsatz von Extrakten der Prunella-Ähren bei HIV- und Herpes-Viren sowie die Anwendung von Ursolsäure als Entzündungshemmer und bei Krebs. Neben den antibakteriell wirkenden Terpenen sind Rosmarinsäure sowie das Prunellin bekannt für ihre antiviralen Eigenschaften.

Bildunterschrift: Verwendung in der europäischen Medizin: Prunella-Pflanzen (Foto: Bräutigam)

Blumenwiesen

Welche Art von Ansaatmischungen brauchen wir?
Ein Argument für die Notwendigkeit der Beimischung von exotischen Arten seien die »Vorstellungen eines Massenpublikums«. Es gäbe keine Akzeptanz der Öffentlichkeit für heimische Mischungen, etwa für Wildblumenwiesen und für Wildblumensäume, so wie sie unsere Landschaft und auch Städte oder Dörfer vor dem Einwirken der Saatgutindustrielobby jahrhundertelang geprägt haben. Dem kann ich nur heftig widersprechen.
Seit 1997 gibt es das »Haarer Modell«, in dem der konsequente Umgang mit heimischen Arten im öffentlichen Grün aufgezeigt wird. Wir als Planungsbüro haben seitdem selbst Hunderte von Gemeindeflächen mit dem Konzept des Bauhoftrainings geplant und betreut. Auch bei dem von der baden-württembergischen Landesregierung geförderten Projekt »Natur nah dran«, das von 2016–2021 rund 70 Gemeinden im ganzen Bundesland bei der Umsetzung von naturnahen Grün unterstützt und von uns begleitet wird, spielt dieses Argument keine Rolle. Die Argumentation, dass wir unbedingt exotische Ansaaten bräuchten, weil die Bevölkerung es angeblich so wolle, ist ein Pseudoargument der globalen Saatgutindustrie, das meiner Meinung nach nicht mehr in die heutige Zeit passt, die von Problemen mit Artensterben, Biodiversitätsschwund und dem Klimawandel begleitet ist.

Bildunterschrift: Heimische Wildblumenmischung im 4. Jahr. Es zeigt sich ein buntes Bild. Auf den Flächen herrscht eine unglaubliche Artenvielfalt, die ohne Wässern allen Witterungsextremen trotzt. (Foto: Dr. Witt)

Zweijährige Pflanzen und ihre Verwendung im Garten

Im großen Reich der Pflanzen gibt es Vertreter mit ganz unterschiedlichen Lebenserwartungen und auch Lebenszyklen: Von Gehölzen mit manchmal extrem langer Lebenszeit wie der Winter-Linde über Stauden, die man meist viele, zumindest aber einige Jahre im Garten haben kann, bis hin zu einjährigen Pflanzen, die ihren Lebenszyklus (wachsen, blühen, fruchten) in einer Vegetationsperiode vollenden. Eine Sonderstellung nehmen Zweijährige oder »bienne« Pflanzen ein: Sie sind eine Art Zwitterwesen zwischen Einjährigen und Stauden.

Bildunterschrift: Bei Stiefmütterchen hängt der Blütezeitpunkt vom Zeitpunkt der Aussaat ab. Sehr früh gesäte Pflanzen blühen noch im selben Jahr. (Foto: Gropper)