Archiv: Ausgabe Blumenwiesen

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Blumenwiesen

Welche Art von Ansaatmischungen brauchen wir?
Ein Argument für die Notwendigkeit der Beimischung von exotischen Arten seien die »Vorstellungen eines Massenpublikums«. Es gäbe keine Akzeptanz der Öffentlichkeit für heimische Mischungen, etwa für Wildblumenwiesen und für Wildblumensäume, so wie sie unsere Landschaft und auch Städte oder Dörfer vor dem Einwirken der Saatgutindustrielobby jahrhundertelang geprägt haben. Dem kann ich nur heftig widersprechen.
Seit 1997 gibt es das »Haarer Modell«, in dem der konsequente Umgang mit heimischen Arten im öffentlichen Grün aufgezeigt wird. Wir als Planungsbüro haben seitdem selbst Hunderte von Gemeindeflächen mit dem Konzept des Bauhoftrainings geplant und betreut. Auch bei dem von der baden-württembergischen Landesregierung geförderten Projekt »Natur nah dran«, das von 2016–2021 rund 70 Gemeinden im ganzen Bundesland bei der Umsetzung von naturnahen Grün unterstützt und von uns begleitet wird, spielt dieses Argument keine Rolle. Die Argumentation, dass wir unbedingt exotische Ansaaten bräuchten, weil die Bevölkerung es angeblich so wolle, ist ein Pseudoargument der globalen Saatgutindustrie, das meiner Meinung nach nicht mehr in die heutige Zeit passt, die von Problemen mit Artensterben, Biodiversitätsschwund und dem Klimawandel begleitet ist.

Bildunterschrift: Heimische Wildblumenmischung im 4. Jahr. Es zeigt sich ein buntes Bild. Auf den Flächen herrscht eine unglaubliche Artenvielfalt, die ohne Wässern allen Witterungsextremen trotzt. (Foto: Dr. Witt)

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