Archiv: Ausgabe August 2021

Stachelige Schönheiten: Disteln

Meist bringt man sie nur mit Trockenstandorten in Verbindung, aber in Wirklichkeit gibt es Disteln für alle Plätze im ...

Tomatenbeet im Schafspelz

Schafhalter fanden in den letzten Jahren kaum Abnehmer für die Wollvliese, die den Tieren Anfang Juni abgenommen werden. Oft ...

Birnen aller Art

Birnen sind sehr leckere und edle Früchte. Allerdings führen sie, verglichen mit früher, heutzutage eher ein ...

Weitere Ausgaben im Archiv

Gemüseeule an Tomaten

Wer plötzlich Löcher oder starke Fraßschäden an den Blättern seiner Tomaten feststellt oder Tomatenfrüchte halb ausgehöhlt vorfindet, denkt zunächst an Schneckenfraß. Doch die hinterlassenen Kotkrümel an der Pflanze und manchmal auch auf dem Boden darunter sowie der fehlende Schneckenschleim verraten die wahren Übeltäter. Und bei genauem Suchen findet man sie dann auch: die Raupen der Gemüseeule.
Schädlich sind die Raupen
Schmetterlinge liebt fast jeder, aber Nachtfalter? Ihre Perfektion erschließt sich vielen Menschen erst auf den zweiten Blick, wenn man sie als Nicht-Insektenkundler überhaupt sieht, denn zum einen sind sie nachts und in der Dämmerung aktiv und zum anderen sind sie nicht farbenfroh wie ihre Verwandten von der Tagschicht. Sie fügen sich mit ihren Tarnfarben fast unsichtbar in die Umgebung ihres Versteckes
ein. Aber wie bei den Tagfaltern auch sind die erwachsenen Nachtfalter nicht pflanzenschädlich, denn sie ernähren sich von Nektar, Baumsäften, Fallobst und ähnlichem. Manche Arten leben als Imago sogar ausschließlich von Luft und Liebe.

Bildunterschrift: Etwa 1 Woche nach der Eiablage schlüpfen die sehr agilen und hungrigen Jungräupchen. Sie wachsen sehr schnell und werden wegen ihrer frischen grünen Farbe oft übersehen. (Foto: Friedrich)

Mariä Himmelfahrt – Höhepunkt des Kräuterjahres

Von Sonnwend (21. Juni) bis Mariä Himmelfahrt (15. August) ist die Erntezeit im Kräuterjahr: für Tees, Küche, Räucherwerk und die »Grüne Hausapotheke«. Worauf kommt es dabei in der Praxis an – und wie wunderbar regelt das Brauchtum unsere Vorratshaltung …
Höchstgehalt an Wirkstoffen
Mit Mariä Himmelfahrt nähern wir uns dem Höhepunkt des Kräuterjahrs. Die heimischen Heilkräuter haben durch Wärme und den hohen Sonnenstand ihren Höchstgehalt an Wirkstoffen erreicht. Mariä Himmelfahrt bildet dabei in katholischen Gegenden den Höhepunkt und feierlichen Abschluss der Heilkräuterernte. Es ist ein katholisches »Hochfest«, vergleichbar mit Weihnachten, Ostern und Pfingsten und
in katholischen Gegenden bis heute ein Feiertag.
Frauen sammeln rituell einen »Kräuterbuschen«, welcher feierlich in der Kirche gesegnet und dann in den »Herrgottswinkel « der Stube oder mancherorts auch zum Schutz an die Tür gehängt wird. In unserem katholisch-evangelischen Mischgebiet der Simultankirchen wurden sie durchaus auch verbraucht, z. B. für Räucherwerk. Bei starkem Gewitter wurde zum Schutz des Hauses etwas im Kachelofen verräuchert. So berichtet zumindest eine Nachbarin. Andere berichten von Räucherungen im Viehstall.

(Foto: Bräutigam)

Klimawandel: Großwüchsigkeit als Problem bei Gehölzen

Heimischer Schwarzer Holunder, Weißdorn, Hunds- und Weinrosen, die auf vielen Extremstandorten jetzt schon nicht mehr funktionieren, haben mich auf eine Idee gebracht. Wir müssen Ausschau halten nach einem Klima, das von sich aus den Mangel verwaltet, den immerwährenden Extremstandort suchen. Wir müssen weiter in den Süden.
Der Kampf gegen das Klima
Niederösterreich und weiter südlich das Burgenland um den Neusiedler See passen hervorragend zur Hypothese, dass es heute schon den Klimawandel abbildende Standorte gibt. Zunächst bekommt die Wachau Besuch. Diese beliebte Tourismusregion zwischen Melk und Krems in Niederösterreich weist ein mildes Klima auf, es regnet traditionell wenig, durchschnittlich um die 500 mm, dafür können die Sommer ziemlich heiß ausfallen. Wir steigen bei Dürnstein auf in steile Hänge mit Weinterrassen und dazwischen immer wieder Halbtrockenrasen. Die Gneisböden tragen nicht allzuviel Humus, aber eben noch genug. Würden keine Rebzeilen stehen, wäre es im schlechtesten Fall eine mediterrane Trockensteppe oder im besseren wärmeliebender Wald. Wir interessieren uns speziell für Gehölze der Trockenstandorte. Viele weisen deutliche Trockenschäden auf.

Bildunterschrift: Leben am Rande des Existenzminimums. Auf dieser Kuppe in einem Naturschutzgebiet konzentrieren sich die Erfahrungen. Die die weitgehend offene Südseite sieht mitgenommener aus, wie verbrannt. Abgestorbene Äste stehen als aufrechtes Totholz herum. Tatsächlich ist es Sonnenbrand. Gehölze wachsen maximal halb so hoch wie gewöhnlich. (Foto: Dr. Witt)