Archiv: Ausgabe Erntezeit

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Erntezeit

Obst entwickelt sich während des Reifevorgangs von einer ungenießbaren zu einer wohlschmeckenden Frucht. Geschmack, Aroma, aber auch Farbe und Größe nehmen bis zur Ernte zu. Gleichzeitig nimmt mit fortschreitender Reife aber auch die Haltbarkeit der Früchte ab. Wenn wir also Früchte eine Zeit lang lagern wollen, müssen wir immer einen Kompromiss eingehen. Sowohl ein zu früher als auch ein zu später Erntetermin wirkt sich negativ auf die Qualität und Haltbarkeit von Obst aus.
Hinsichtlich ihres Verhaltens nach der Ernte kann man die Obstarten in klimakterische und nicht klimakterische Früchte unterteilen. Nicht klimakterische Früchte haben nach der Ernte nur noch eine sehr schwache Veratmung (= Abgabe von CO2) und reifen nicht nach. Sie müssen daher bei der Ernte voll ausgereift sein bzw. zumindest die Genussreife erreicht haben. Zu diesen Früchten gehören beispielsweise Kirschen, Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Den richtigen Erntezeitpunkt erkennt man bei diesen Obstarten an der sortentypischen Ausfärbung und Aromabildung sowie der Festigkeit der Früchte.
Klimakterische Früchte geben nach der Ernte weiterhin Kohlendioxid ab und nehmen Sauerstoff auf. Sie können im sogenannten Stadium der Pflückreife geerntet werden und entwickeln sich dann während der Lagerung zur Genussreife. Zu diesen Obstarten gehören beispielsweise Apfel und Birne.
In geringerem Umfang reifen auch Aprikosen, Pfirsiche und Zwetschgen nach der Ernte noch etwas nach. Zu hart bzw. zu früh geerntet erreichen sie jedoch nie ein befriedigendes Aroma. Viele der neuen Zwetschgensorten sind bereits frühzeitig ganz blau gefärbt, aber noch steinhart. Reife Zwetschgen müssen bei Druck zwischen Daumen und Zeigefinger leicht nachgeben.

Bildunterschrift: Der richtige Pflückzeitpunkt ist für Geschmack und Haltbarkeit wichtig. (Foto: Riehl)

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