Archiv: Ausgabe Frühjahrsschnitt bei Halbsträuchern, Sträuchern, Rosen

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Frühjahrsschnitt bei Halbsträuchern, Sträuchern, Rosen

Das Charakteristikum von Halbsträuchern ist, dass sie – anders als Sträucher – nicht vollständig verholzen. Da Blüten stets am diesjährigen, krautigen Trieb gebildet werden, ist es für eine reiche Blütenfülle und oft auch für eine prächtige Blütengröße unbedingt erforderlich, dass die vorjährigen Triebe jedes Frühjahr bis zu den holzigen Teilen zurückgeschnitten werden. Wohlgemerkt im Frühjahr, und nicht, wie immer wieder vermutet wird, im Herbst!
Der wichtigste Grund hierfür ist die nicht sehr ausgeprägte Frosthärte vieler Halbsträucher. Bei Schnittmaßnahmen bis ins alte Holz im Herbst und darauffolgende, eventuell strenge Fröste können die holzigen Teile so stark in Mitleidenschaft gezogen werden, dass die Pflanzen im Frühjahr nur noch zögernd austreiben oder unter Umständen auch einmal ganz verloren gehen. Allgemein kann man sagen, dass der Herbst, insbesondere der Spätherbst, kein glücklicher Zeitpunkt für den Schnitt von Gehölzen ist. Spätester Zeitpunkt für sinnvolle Schnittmaßnahmen sind die Monate Juli und August. Bei später geschnittenen Bäumen, Sträuchern und Hecken verheilen die Schnittstellen in dieser Vegetationsperiode nicht mehr, die Gehölze gehen mit offenen Wunden in den Winter, was niemals vorteilhaft ist: Jede Schnittstelle stellt eine Wunde und somit Einfallspforte für Bakterien, Viren und Pilze dar!
Typische sommerblühende Halbsträucher, die im Frühjahr geschnitten werden müssen, sind z.B. Schmetterlingsflieder (Buddleia davidii), Blauraute (Perovskia abrotanoides, P. atriplicifolia), Schneeball-Hortensie (Hydrangea arborescens) oder die frostempfindliche Bartblume (Caryopteris x clandonensis).

Bildunterschrift: Auch am diesjährigen Holz blühende Sträucher wie der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) profitieren von einem Rückschnitt im Frühjahr. (Foto: Gropper)

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