Archiv: Ausgabe Wechselflor

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Wechselflor

Rein-raus, rein-raus …: zwei-, drei-, und bei hohen Ansprüchen sogar viermal jährlich. Manchmal sogar mit Erdaustausch. Dass diese Idee in Zeiten des Klimawandels nur mit hohem Einsatz funktioniert, kann jeder
Bauhof-Mitarbeiter bestätigen. In heißen Wochen müssen sie täglich meist zu zweit mit dem Gießwagen raus, um das knallbunte Sammelsurium am Leben zu erhalten. Schon ein längeres Wochenende wird zur logistischen Herausforderung.
Wechselflor ist niemals nachhaltig, sondern trägt mit dem immensen Verbrauch von Torf, Energie und insbesondere Wasser sogar zum Klimawandel bei. Es sind Ideen und Vegetationstechnik von gestern. Wechselflor ist ein Auslaufmodell. Er wird abrupt enden, sobald in den Kommunen das Wasser abgestellt wird. Und das wird in den Trockenregionen Deutschlands kommen. Vergessen Sie also das Wort Wechselflor.
Ob und wie schnell wir reagieren müssen, hängt von der Gegend ab. In heute noch regenreichen Landstrichen wie Passau finden sich noch üppigste Wechselflorkreationen. Passau kann sich das bei 930 mm Regenmenge im Jahr noch leisten. Anders in bereits jetzt regenarmen Gebieten. In ganz Dresden (550 mm pro Jahr) muss man ziemlich lange suchen, um überhaupt noch ein Wechselflorbeet zu finden. Sie sind
nahezu abgeschafft.

Bildunterschrift: Passau 2019. Heute noch regenreiche Kommunen können sich den Luxus der Wasserverschwendung leisten. Weiter wie immer. Üppige, ständig nach Wasser schreiende Pflanzungen am Nibelungenplatz. Passau hat durchschnittlich 930 mm Niederschlag im Jahr. (Foto: Dr. Witt)

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