Archiv: Ausgabe Bienenpflanze: Schwedische Mehlbeere

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Bienenpflanze: Schwedische Mehlbeere

Herkunft, Vorkommen, Aussehen:
Das natürliche Vorkommen der Schwedischen Mehlbeere (Sorbus intermedia) ist in Skandinavien, dem Baltikum, Polen und Ostdeutschland. Autochthon ist sie nur auf Åland. Sie ist natürlicherweise durch eine Kreuzung der Eberesche (Sorbus aucuparia) und der Echten Mehlbeere (Sorbus aria) entstanden. Die Schwedische Mehlbeere gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der deutsche Name dürfte auf
die mehligen Beeren zurückzuführen sein. Die Blüte besteht aus fünf Blütenblättern. Blüten- und Fruchtstände sind rispenartig angeordnet. Die Blüte folgt nach der Obstbaumblüte ab Mai bis Juni. Die Schwedische Mehlbeere ist ein Baum mit einer sehr schönen einheitlichen Krone. Für größere Gärten ist sie als Hausbaum zu empfehlen, da sie unproblematisch ist. Im Herbst färben sich die Blätter rot und sie schmückt mit schönen roten Beeren. Die Schwedische Mehlbeere wird 3–10 m hoch. Die Blätter werden bis zu 10 cm lang, sind gestielt, stark gelappt, an der Spitze gesägt. Die Blattoberseite glänzt dunkelgrün, die Unterseite ist grau-filzig, fast weiß. Bevorzugt wird ein sonniger Standort. Der Boden kann sowohl sandig, steinig als auch lehmig sein.
Ökologische Betrachtung:
Die Schwedische Mehlbeere kommt mit trockenen Standorten oder auch steinigen Abhängen gut zurecht. Die Blüte fällt in eine blütenarme Zeit. Daher ist sie für Insekten enorm wichtig. Für Vögel wie z. B. den Dompfaff und Zugvögel wie den Seidenschwanz bieten die reifen Früchte ein wichtiges Nahrungsangebot. Durch die ausgeschiedenen Samen können die Mehlbeeren weiterverbreitet werden.
Pollen- und Nektarbedeutung:
Die stark duftenden Blüten mit vielen Staubblättern locken viele Insektenarten und Schmetterlinge an. Der Pollen- und Nektargehalt ist allerdings nicht sehr hoch. Beide Werte liegen bei 2 auf einer Skala von 1–4.
Verwendung:
Die orange-roten Früchte, die mehrere Kerne enthalten, sind essbar – nicht nur für Vögel. Wie bei den Früchten der Eberesche, die vor der Verwendung für Saft, Marmelade oder Gelee erst eine Frosteinwirkung
benötigen, gilt dies auch für die Früchte der Mehlbeeren. Sie enthalten viel Vitamin C, Zitronen- und Apfelsäure. Ein Obstbrand daraus ist eine besondere, aber auch teure Spezialität.

Bildunterschrift: (Foto: © Baumschule Hostmann, www.baumschule-horstmann.de)

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