Archiv: Ausgabe Juni 2019

Schafgarben in (fast) allen Farben

Ein großer Klassiker unter den Garten-Schafgarben ist die Gold-Schafgarbe (Achillea filipendulina), und wie es der deutsche ...

Jetzt Süßkartoffeln legen

Wer im Mai noch Jungpflanzen von Süßkartoffeln ergattern konnte, hat sie am besten in größere Töpfe umgetopft. ...

Erdbeerernte

Endlich Erdbeerzeit! Die roten Früchte sind ein unvergleichlicher Genuss und gehören daher bei uns, neben Äpfeln, zu den ...

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Gärten für Allergiker

Richtig anlegen, Gefahren vermeiden

Tränende Augen und tropfende Nasen müssen nicht sein. Wer allergisch auf Pollen reagiert, kann sich trotzdem am Garten erfreuen. Das grüne Paradies für empfindliche Gärtner ist ringsum vor Winden geschützt, ohne Rasen, mit großem Platten- oder Klinkerbelag und viel erfrischendem Wasser. Wenig Reizstoffe gehen zudem von gefüllten Blüten aus.
Mit Sonnenstrahlen, Blütenduft und warmen Tagen zieht bald der Sommer ins Land. Unbeschwert die angenehme Zeit genießen, das ist allerdings vielen Mitbürgern verwehrt. Immerhin rund 15 % der Bevölkerung erleben den Aufenthalt im Freien als ständige Qual. Sie reagieren allergisch auf Wolken von Blütenstaub (Pollen), die solche „Streubüchsen“ wie Haselsträucher, Weidenkätzchen, Erlen, Kiefern im Frühjahr und Brennnesseln, Spinat und Wegerich Getreide oder Gräser im Frühsommer   ausschütten. Jeder Gang nach draußen kann zu unerwünschten Kontakten führen. Zwar lassen sich Heuschnupfen, Atemnot oder Hautekzeme nie ganz vermeiden. Trotzdem kann jeder, der weiß, worauf es ankommt, den eigenen Garten als schöne und pollenarme Oase gestalten.

. Das Wichtigste zuerst: Finden Sie selbst heraus, auf welche Pflanzen Sie allergisch reagieren. Dabei hilft Ihnen der Hausarzt.

. Schaffen Sie durch Mauern, Glaswände, Dichtzäune oder Hecken windberuhigte Räume. Kies, Platten oder Pflaster ersetzen dabei den Rasen.

. Vermeiden Sie Pflanzen mit reichlich Pollenflug, zum Beispiel Gräser, Haselsträucher, Nadelbäume, Spinat.

. Bewegtes Wasser bindet viele Pollen. Sie treiben einige Zeit auf der Oberfläche und können mit einem Skimmer oder gut gestaltetem Überlauf herausgefischt werden.

. Wählen Sie Pflanzen, die man im Sommer kaum pflegen muss, also Heide und hartlaubige Gehölze wie Rhododendron oder Kirschlorbeer.

Bildunterschrift: Auch auf abgesenkten Gartenflächen ist man vor Wind und damit etwas vor Pollenflug geschützt. (Foto: Stein)

Zinnien – attraktiv für Schmetterlinge

Zinnien sind häufig anzutreffende, bewährte Gartenblumen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Botaniker Johann Gottfried Zinn hatte die Zinnien erstmals 1757 beschrieben und der Gattung Rudbeckia zugeordnet. Carl von Linné stellte fest, dass es sich um keine Rudbeckie handelt und nannte die Gattung zu Ehren des 1759 verstorbenen Botanikers Zinnia.
Die ersten Zinnien wurden  im Jahre 1790 von Mexiko nach Europa gebracht. 1796 erwarb der Botanische Garten Madrid eine violett blühende Form. 1800 gelangte die Zinnie nach England und 1808 nach Deutschland. Da sich der Neuankömmling leicht über Samen vermehren lässt, wurde er rasch eine beliebte Gartenpflanze. In der Folgezeit kam es zu vielen Farbvarianten, so dass bereits 1836 zehn Sorten bekannt waren. 20 Jahre später entstand in Frankreich die erste gefüllte Variante. Heute umfasst das Angebot eine Fülle von groß- und kleinblumigen, hohen und niedrigen Sorten in verschiedenen Farben und Füllungen. Oft handelt es sich  um Hybriden aus Zinnia violacea und Zinnia angustifolia. Die Blütezeit reicht in Mexiko von August bis November, in Mitteleuropa blühen die Sorten von Juli bis Oktober.

Bildunterschrift: Häufig an Zinnien beobachtete Schmetterlinge: Admiral. (Foto:Dumi)

Bienenpflanze: Schwedische Mehlbeere

Herkunft, Vorkommen, Aussehen:
Das natürliche Vorkommen der Schwedischen Mehlbeere (Sorbus intermedia) ist in Skandinavien, dem Baltikum, Polen und Ostdeutschland. Autochthon ist sie nur auf Åland. Sie ist natürlicherweise durch eine Kreuzung der Eberesche (Sorbus aucuparia) und der Echten Mehlbeere (Sorbus aria) entstanden. Die Schwedische Mehlbeere gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der deutsche Name dürfte auf
die mehligen Beeren zurückzuführen sein. Die Blüte besteht aus fünf Blütenblättern. Blüten- und Fruchtstände sind rispenartig angeordnet. Die Blüte folgt nach der Obstbaumblüte ab Mai bis Juni. Die Schwedische Mehlbeere ist ein Baum mit einer sehr schönen einheitlichen Krone. Für größere Gärten ist sie als Hausbaum zu empfehlen, da sie unproblematisch ist. Im Herbst färben sich die Blätter rot und sie schmückt mit schönen roten Beeren. Die Schwedische Mehlbeere wird 3–10 m hoch. Die Blätter werden bis zu 10 cm lang, sind gestielt, stark gelappt, an der Spitze gesägt. Die Blattoberseite glänzt dunkelgrün, die Unterseite ist grau-filzig, fast weiß. Bevorzugt wird ein sonniger Standort. Der Boden kann sowohl sandig, steinig als auch lehmig sein.
Ökologische Betrachtung:
Die Schwedische Mehlbeere kommt mit trockenen Standorten oder auch steinigen Abhängen gut zurecht. Die Blüte fällt in eine blütenarme Zeit. Daher ist sie für Insekten enorm wichtig. Für Vögel wie z. B. den Dompfaff und Zugvögel wie den Seidenschwanz bieten die reifen Früchte ein wichtiges Nahrungsangebot. Durch die ausgeschiedenen Samen können die Mehlbeeren weiterverbreitet werden.
Pollen- und Nektarbedeutung:
Die stark duftenden Blüten mit vielen Staubblättern locken viele Insektenarten und Schmetterlinge an. Der Pollen- und Nektargehalt ist allerdings nicht sehr hoch. Beide Werte liegen bei 2 auf einer Skala von 1–4.
Verwendung:
Die orange-roten Früchte, die mehrere Kerne enthalten, sind essbar – nicht nur für Vögel. Wie bei den Früchten der Eberesche, die vor der Verwendung für Saft, Marmelade oder Gelee erst eine Frosteinwirkung
benötigen, gilt dies auch für die Früchte der Mehlbeeren. Sie enthalten viel Vitamin C, Zitronen- und Apfelsäure. Ein Obstbrand daraus ist eine besondere, aber auch teure Spezialität.

Bildunterschrift: (Foto: © Baumschule Hostmann, www.baumschule-horstmann.de)