Archiv: Ausgabe Flechten und Moose an Obstbäumen

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Flechten und Moose an Obstbäumen

Vor allem während der vegetationslosen Zeit fallen Flechten und Moose als Beläge auf der Rinde von Obstbäumen auf.
Bei Flechten handelt es sich eigentlich um zwei Organismen, die zum Vorteil beider Partner zusammenleben. Eine solche Lebensgemeinschaft nennt man Symbiose. Sämtliche Flechten bestehen aus einem Pilz und einer Alge. In der Regel bildet der Pilz mit seinen Hyphen den eigentlichen Vegetationskörper der Flechte, darin eingeschlossen befindet sich die Alge.
Flechten schaden den Obstbäumen nicht. Sie treten allerdings überwiegend in älteren, wenig gepflegten Baumbeständen auf, die schon längere Zeit nicht mehr geschnitten und gedüngt wurden. Häufig sind sie damit ein Zeichen für mangelnde Vitalität des Obstgehölzes.
Flechten gelten als Indikator für eine gute Luftqualität, da sie sehr empfindlich auf hohe Schwefeldioxidgehalte in der Luft reagieren. Eine Bekämpfung von Flechten auf Stämmen und Ästen ist also nicht notwendig.
Moose wachsen überall dort, wo es schön feucht ist. Sie besitzen keine richtigen Wurzeln, sondern nur wurzelähnliche Fäden, sogenannte Rhizoide. Diese dienen in erster Linie der Verankerung. Die Wasseraufnahme hingegen erfolgt hauptsächlich über die grünen Blattpolster.
Ebenso wie Flechten sind auch Moose für die Bäume eigentlich unschädlich. Sie sind allerdings auch ein Indiz für wenig geschnittene und zu dichte Baumkronen. Denn nur bei wenig Licht und schlechter Durchlüftung entwickelt sich eine für Moose optimale hohe Luftfeuchte. Solche Bedingungen fördern dann natürlich auch Pilzkrankheiten, die die Obstbäume tatsächlich schädigen können, wie z.B. der Obstbaumkrebs oder der Schorf an Früchten.

Bildunterschrift: Moose und Flechten sind für die Obstbäume unschädlich. (Foto: Riehl)

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