Archiv: Ausgabe Ganz schön schlank - Säulenbäume

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Ganz schön schlank – Säulenbäume

In vielen Jahrhunderten hat die Natur eine große Vielfalt an Sorten, aber auch Baumformen mit individuellem Wuchsverhalten hervorgebracht. Säulenbäume (Schnurbäume, Ballerinas, Cat`s) wachsen von Natur aus sehr schlank und verzweigen sich nur wenig. Die ersten Exemplare wurden 1960 in der Obstanlage des kanadischen Obstbauers Wijcik in Britisch Columbia gefunden. Die durch eine natürliche Mutation entstandenen Bäume sind die genetische Ausgangsbasis für die weltweiten Züchtungen.
Da echte Seitenäste fehlen wachsen Blüten und Früchte direkt am Stamm. Der Säulenwuchs ist nur bei den Äpfeln genetisch festgeschrieben, dadurch bleiben sie sehr kompakt und können im Freiland eng gepflanzt werden. Sie sind ideal für kleine Gärten, für Kübel und Terrasse geeignet als solitäre Säule oder auch als fruchttragender Sichtschutz und Zaun (Abstand 50 cm).
Die ersten Sorten wie `Bolero`, `Waltz`, `Polka` oder `Flamenco` wurden unter dem geschützten Markennamen „Ballerina“ angeboten. Im Garten erwiesen sie sich aber als zu anfällig und wurden durch neue Züchtungen ersetzt wie die schorfresistenten Sorten `Rondo`, Rhapsodie` und `Sonate`. Die litauische Sorte `Arbat` gilt als eine der ersten schorfresistenten Säulenbäume. Aus der Züchtungsarbeit der Hochschule Geisenheim stammt die neueste Generation resistenter und robuster Säulenbäume mit dem Namen „CATS“ (Columnar Apple Trees) wie ‘Greencats’, ‘Goldcats’, ‘Suncats’ oder ‘Pomfital’ mit seiner umwerfenden frischen Säure und dem tief-roten Fruchtfleisch. Das bringt Farbe in den Garten, denn das rote Fruchtfleisch gibt einen tiefroten Saft, rotes Kompott und rote Apfelchips!

Bildunterschrift: Säulenapfel-Sorte ‚StarCATs‘ (Foto: Ollig)

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