Archiv: Ausgabe Struobstwiesen: Nicht nur Äpfel pflanzen!

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Struobstwiesen: Nicht nur Äpfel pflanzen!

Die Anlage von Streuobstwiesen ist von großer ökologischer Bedeutung. Längst hat man erkannt, dass diese auch gepflegt werden müssen – was am sinnvollsten mit einer Nutzung einhergeht! Die gewonnenen Früchte können zum Teil frisch genossen oder zu besonderen regionalen Produkten veredelt werden (Brennerei, Mosterei, Küche bzw. Gastronomie). Zahlreiche Initiativen beweisen das durch innovative Verarbeitungsprodukte, die den ländlichen Raum beleben.
Zur Erweiterung der ökologischen Vielfalt sollten deshalb auf den Streuobstwiesen neben Apfel und Birne auch und bevorzugt andere, regionaltypische Arten und Sorten Berücksichtigung finden. Das können sogar auch Sträucher sein.
Weitere heimische Pflanzen
Die folgenden Arten sind in Mitteleuropa schon lange beheimatet und gehören dort zu den landschaftsprägenden Bäumen. Sie zeichnen sich aus durch ihren Blüten- und Fruchtschmuck, sind recht robust, anspruchslos und pflegeleicht. So bieten essbare Mandeln nicht nur wohlschmeckende und aromatische Früchte, sondern verzaubern den Garten mit einer frühen und üppigen Blütenpracht. Der intensive Duft der Esskastanienblüte ist unvergleichlich, die Ernte der Früchte geht einher mit der Weinlese. Die Mispel bildet imposante, große Sträucher mit herrlichen, creme-weißen Blüten und dekorativen Früchten.
Walnussbäume findet man in wärmeren Gegenden teilweise als imposante Solitärbäume in der freien Landschaft, seltener in Streuobstwiesen. Oft sind diese wunderschönen Baumdenkmäler mit Hinweistafeln versehen mit der Aufschrift »schützenswertes Baumdenkmal«. Doch was nutzt das, wenn der nächste Sturm kommt und nicht lesen kann? Sinnvoller wäre es, für jeden dieser Veteranen, mit dessen Abgang in den nächsten Jahren zu rechnen ist, mindestens 3 neue zu pflanzen!
Ähnliches gilt für den Speierling, in der Literatur beschrieben als einer der schönsten Laubbäume in Deutschland. Wenn wir nicht zulassen wollen, dass dieser einzigartige Baum ganz aus der Kulturlandschaft verschwindet, sollte er unbedingt häufiger angepflanzt werden.

Bildunterschrift: Große alte Walnussbäume sind wertvoll. Daher sollte man rechtzeitig an Nachpflanzungen denken. (Foto: Ollig)

 

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