Archiv: Ausgabe Februar 2015

Zwergpfeffer fürs Zimmerfenster

Wie der Name Zwergpfeffer zustande kommt? Die Erklärung ist einfach: Die Gattung Peperomia gehört zur Familie der ...

Tomatillo

Liebhabern der mexikanischen Küche sind die tomatenähnlichen Früchte der Tomatillo (Physalis ixocarpa) vertraut: Man ...

Struobstwiesen: Nicht nur Äpfel pflanzen!

Die Anlage von Streuobstwiesen ist von großer ökologischer Bedeutung. Längst hat man erkannt, dass diese auch gepflegt ...

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Hybriden und samenfeste Sorten für den erfolgreichen Anbau

Traditionelle Züchtungsmethoden Schon der Entdecker der Erbgesetze, der böhmische Abt Gregor Mendel, hatte 1866 von seinen »Versuchen über Pflanzenhybriden « berichtet, aber zunächst nur Unverständnis und sogar Entsetzen über seine Entdeckungen erfahren, die nicht ins damalige Umfeld passten (Sex bei Pflanzen – wie abscheulich!). Um die Jahrhundertwende, 16 Jahre nach seinem Tod, wurden seine Erkenntnisse durch die Naturwissenschaftler Correns, de Vries und Tschermak noch einmal entdeckt und bestätigt. Seitdem gehört auch die Hybrid-Züchtung als eine unter vielen gängigen Methoden zum Rüstzeug der Pflanzenzüchter. Die erste F1-Hybride (anfangs noch Heterosis genannt) gelang schon um 1906 der deutschen Züchterfirma Ernst Benary bei Eisbegonien. Im Laufe der Jahre sind viele weitere bei Blumen, Gemüsen und anderen Pflanzen entstanden. Salate ohne Blattläuse, Gelbe Rüben ohne eklige Maden, Erbsen, von denen man bis in den Spätherbst ernten kann, Gurken, die nicht mehr von Blattkrankheiten befallen werden und deutlich mehr Früchte ansetzen, Melonen, die nicht mehr der Welke-Krankheit zum Opfer fallen – das sind nur einige Beispiele für Erfolge der Pflanzenzüchter, die den Gemüseanbau für Freizeitgärtner vorangebracht haben. Gentechnik war dabei nicht im Spiel, wohl aber staatlich geförderte Genbanken und private Sammlungen mit Wildpflanzen und historischen Sorten, die das Erbe der Menschheit für künftige Generationen bewahren.
Seitdem es zahlreiche F1-Hybriden auch in Bio-Qualität gibt, machen selbst Bio-Gärtner in beachtlichem Umfang von den Vorteilen dieser schon sehr lange bewährten Zuchtmethode Gebrauch.

Bildunterschrift: Diese Blumen-Quartiere veranschaulichen die Aufspaltung von Eigenschaften nach den »Mendel’schen Vererbungsgesetzen«: Ganz oben die beiden Ausgangssorten (weiß und rot), darunter jeweils die nachfolgenden Generationen – zuerst gemischt, später wieder aufgespalten in weiß, zweimal rosa und rot usw. (Foto: Stein)

 

Die Mistel und ihre Gäste

Ein Halbschmarotzer
Bei den Misteln kennt man drei äußerlich wenig verschiedene Unterarten, die jedoch ganz unterschiedliche Wirtsansprüche haben. Die häufigste ist die Laubholz-Mistel (Viscum album). Sie wächst auf verschiedenen Laubgehölzen wie Pappel, Apfel, Birne, Kirsche, Eberesche, Weißdorn, Birke oder Hasel. Die Kiefern-Mistel (V. album ssp. austriacum) ist auf Kiefern zu Hause und geht selten auch auf die Fichte über. Die Tannen-Mistel (V. a. ssp. abietis) hat sich auf die Tanne spezialisiert.
Die gelbgrünen Stängel der Mistel verzweigen sich wiederholt gabelig und tragen lanzettliche Blätter. Jede Gabelung entspricht einem Jahrestrieb. Abgeschnittene Mistelbüsche bleiben lange Zeit frisch, da die ledrigen Blätter nur wenig Wasser verdunsten. Darum überdauert die Mistel auch den Winter im belaubten Zustand.
Misteln können nicht im Boden wurzeln, sondern entziehen mit Saugwurzeln, sogenannten Senkern, dem Holz ihrer Wirtsbäume Wasser und darin gelöste Nährsalze. Da die Mistelpflanze jedoch reich an Blattgrün ist, vermag sie den größten Teil der Stoffe, die sie zum Wachstum und Leben benötigt, selbst zu bereiten (assimilieren). Sie wird daher als Halbschmarotzer bezeichnet.

Bildunterschrift: Die Pollenfächer der männlichen Blüten sind wabenförmig angeordnet, was bei etwa 30-facher Vergrößerung gut zu erkennen ist. (Foto:Merk)

Natur des Jahres 2015

Vogel
Der Habicht (Accipter gentilis) ist wie viele andere Greifvögel vielerorts immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt, obwohl die Jagd auf ihn seit den 1970er Jahren verboten ist. Aus diesem Anlass haben ihn der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum »Vogel des Jahres 2015« gewählt.
»Illegal abgeschossene, vergiftete oder gefangene Habichte sind nach wie vor trauriger Alltag. Es gibt immer noch einzelne Jäger, die ihn als Konkurrenten bei der Jagd auf Hasen und Fasane sehen. Auch bei Geflügel- und Taubenzüchtern ist der Habicht unbeliebt«, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. NABU und LBV sprechen sich daher für verschiedene Maßnahmen aus, die die illegale Greifvogelverfolgung eindämmen sollen, und haben dazu eine bundesweite Meldeaktion gestartet.

Bildunterschrift: Eine Meldeaktion soll den Habicht vor Verfolgung schützen. (Foto: Lorenz)