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Wildkräuter: Aufessen statt ausrotten!

Wildkräuter, häufig als Unkräuter bezeichnet, sind vielen ein Dorn im Auge. Der Giersch zum Beispiel ist als »Teufelszeug« verhasst, weil er sich kaum mehr vertreiben lässt, wenn er sich mit seinem Wurzelwerk im Garten verbreitet hat. Daher gilt hier die Devise: Die Pflanze zähmen, kurz halten – und aufessen. Das schwächt ihr Wachstum und stärkt unsere Gesundheit.
Wildkräuter-Spezialitäten
Im Volksmund heißt der Giersch auch »Gichtkraut« oder »Zipperleinskraut«, da er die Nierenfunktion unterstützt und die Harnsäureausscheidung fördert. Außerdem kann man mit Giersch und anderen Frühlingskräutern den Speiseplan mit schmackhaften Gerichten bereichern.
Für die Zubereitung von Wildkräuterspezialitäten eignen sich besonders junge Blätter von Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn, aber auch Bärlauch, Sauerampfer, Vogelmiere und Taubnessel sind vielseitig verwendbar, um nur einige aus der reichhaltigen Wildkräuterflora zu erwähnen. Diese Pflanzen wachsen fast überall, sind leicht zu erkennen und für eine vielfältige Kost roh oder gegart geeignet. Sie bieten einen guten Einstieg in die Wildkräuterpraxis. Seltener vorkommende Wildpflanzen sollten zunächst unter fachkundiger Anleitung oder mit Hilfe eines Naturführers genau bestimmt werden, damit es zu keiner Verwechslung kommt!
Wenig bekannt ist, dass im Wildgemüse wesentlich mehr Mineralstoffe und Vitamine enthalten sind als im Kulturgemüse. Es hat durchschnittlich viermal mehr Vitamin C, doppelt so viel Provitamin A und Mineralstoffe. Darüber hinaus enthalten Wildkräuter ätherische Öle, Bitterstoffe und weitere wichtige Pflanzeninhaltsstoffe, die verdauungsfördernd und stoffwechselaktivierend wirken.

(Foto: Gutjahr)

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