Archiv: Ausgabe April 2015

Zierquitte mit essbaren Früchten

Zum Frühlingsgarten gehört die aus dem fernen Osten stammende Zierquitte. Mit ihren Blüten in Rottönen bringt sie den ...

Andenbeeren – ein leckeres Naschobst

Andenbeere, Kapstachelbeere, Inkapflaume oder Goldbeere (Physalis peruviana) – die vielen Namen zeigen, wie beliebt die ...

Flechten an Bäumen und Sträuchern – ein Problem?

Immer wieder ein Thema in der Gartenberatung: »raue Beläge«, »Verkrustungen«, »Überwucherungen« in unauffälligem ...

Weitere Ausgaben im Archiv

Wildkräuter: Aufessen statt ausrotten!

Wildkräuter, häufig als Unkräuter bezeichnet, sind vielen ein Dorn im Auge. Der Giersch zum Beispiel ist als »Teufelszeug« verhasst, weil er sich kaum mehr vertreiben lässt, wenn er sich mit seinem Wurzelwerk im Garten verbreitet hat. Daher gilt hier die Devise: Die Pflanze zähmen, kurz halten – und aufessen. Das schwächt ihr Wachstum und stärkt unsere Gesundheit.
Wildkräuter-Spezialitäten
Im Volksmund heißt der Giersch auch »Gichtkraut« oder »Zipperleinskraut«, da er die Nierenfunktion unterstützt und die Harnsäureausscheidung fördert. Außerdem kann man mit Giersch und anderen Frühlingskräutern den Speiseplan mit schmackhaften Gerichten bereichern.
Für die Zubereitung von Wildkräuterspezialitäten eignen sich besonders junge Blätter von Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn, aber auch Bärlauch, Sauerampfer, Vogelmiere und Taubnessel sind vielseitig verwendbar, um nur einige aus der reichhaltigen Wildkräuterflora zu erwähnen. Diese Pflanzen wachsen fast überall, sind leicht zu erkennen und für eine vielfältige Kost roh oder gegart geeignet. Sie bieten einen guten Einstieg in die Wildkräuterpraxis. Seltener vorkommende Wildpflanzen sollten zunächst unter fachkundiger Anleitung oder mit Hilfe eines Naturführers genau bestimmt werden, damit es zu keiner Verwechslung kommt!
Wenig bekannt ist, dass im Wildgemüse wesentlich mehr Mineralstoffe und Vitamine enthalten sind als im Kulturgemüse. Es hat durchschnittlich viermal mehr Vitamin C, doppelt so viel Provitamin A und Mineralstoffe. Darüber hinaus enthalten Wildkräuter ätherische Öle, Bitterstoffe und weitere wichtige Pflanzeninhaltsstoffe, die verdauungsfördernd und stoffwechselaktivierend wirken.

(Foto: Gutjahr)

Herbizide im Hausgarten

Viele Freizeitgärtner greifen bei Unkrautproblemen zum Herbizid – und schon geht es los mit dem Spritzen. Doch langsam: Vielleicht sollten wir doch erst einmal überlegen, was im Hausgarten überhaupt erlaubt ist und was nicht? Grundsätzlich darf man hier nur Mittel einsetzten, die auch für Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Sie dürfen keinesfalls außerhalb des Hausgartens ausgebracht werden, z. B. an der äußeren Grundstücksgrenze, damit diese wieder ordentlich ausschaut. Und schließlich ist das Mittel nur für genau das Einsatzgebiet zu verwenden, für das es genehmigt wurde.

Bildunterschrift: Auf befestigten Flächen ist der Einsatz von Herbiziden absolut verboten. Da sie auch unter Sonnenlicht sehr stabil sind, werden sie nicht abgebaut. Der nächste Regen würde sie dann über die Regenabläufe in die Kläranlagen verfrachten. (Foto: Schuster)

Unsere Bestattungskultur im Wandel zwischen Individualität und Anonymität

Wenn wir unsere jüngere Geschichte unserer Bestattungskultur betrachten, so zeigt uns diese, dass in Deutschland noch bis weit nach den 1950er Jahren Feuerbestattungen vor allem auf dem Lande die Ausnahme waren. Gerade die Kirchen haben sich mit dem Glauben einer leiblichen Auferstehung lange dagegen gesperrt. Heute gibt es keinen kirchlichen Einspruch mehr, da man die Auferstehung nicht mit dem »irdischen Leib« verbindet.
Tiefgreifende Änderungen
Seit diesem Bekenntnis hat sich das Bestattungsverhalten zusehends verändert und damit haben sich auch nicht gekannte Möglichkeiten aufgetan. War es früher eine Minderheit, die sich für eine Einäscherung
entschied, so ist die Zahl derer, die sich für eine Feuerbestattung entscheiden, heute stark gestiegen. Jüngste Erhebungen haben ergeben, dass der Anteil der Feuerbestattungen bei 65 % liegt. Das ist eine eindeutige Tendenz, die – zumindest derzeit – nicht mehr umkehrbar scheint.
Die Gründe dafür sind vielfältig, nicht zuletzt hat der demographische Wandel sehr dazu beigetragen: Häufig leben die Nachkommen nicht mehr am Ort der verstorbenen Eltern, oft gibt es keine Nachkommen. Die Grabpflege für ein Familiengrab erscheint zu zeitaufwändig, und auch die Kosten für Pflege und Unterhalt spielen eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Bildunterschrift: Beispiel für den gelungenen Umbau eines bestehenden Grabfeldes (ehemals Einzel- und Doppelgräber für reine Erdbestattung): Heute sowohl Erd- als auch Urnenbeisetzungen möglich – und auch gewünscht! Der reduzierte Grab-Gestaltungsbereich beträgt 80 x 80 cm (vorher 220 x 220 cm), eingesenkte Grabeinfassung aus Bandstahl. Eine Nutzung auch ohne Grabgestaltung ist möglich (rechts hinten). Konzept: kleine Grabfelder, unterbrochen durch bepflanzte Flächen. (Foto: Müller)