Die Fachzeitschrift für Gartenfreunde

  • Trockentoleranter Gemüsefahrplan
  • Natur des Jahres 2023
  • Zweijährige Pflanzen und ihre Verwendung im Garten

Gartenarbeit im Februar 2023

Bedeutung von Schnee, Frost und Kälte für den Obstbau

Witterungsereignisse wie Schnee, Frost und kalte Temperaturen beeinflussen die Entwicklung unserer Obstarten in vielfältiger Weise. Schnee, den es zumindest in den wärmeren Lagen Bayerns immer seltener gibt, hat grundsätzlich einen eher positiven Effekt. Eine ausreichend dicke Schneeauflage bildet eine Art Isolierschicht und schützt darunter liegenden Pflanzen wie Erdbeeren vor Frost und Austrocknung. Zusätzlich bringt der schmelzende Schnee im Frühjahr Wasser in die Böden, was insbesondere in trockenen Frühjahren für das Wachstum der Pflanzen wichtig ist.

Gefährlich kann allerdings ein später Wintereinbruch mit Schnee im April werden wie dies im Vorjahr der Fall war.

Letzte Wintergemüse schützen und aufbrauchen

Die traditionellen Wintergemüse Lauch, Grünkohl und Zuckerhut haben die stressigen Frosttage kurz vor Weihnachten gut überstanden, jetzt im Februar drohen nochmals strengere Fröste.

Tauphasen sollen wir nutzen, um die vorhandenen Gemüse zügig aufzubrauchen. Gerade Kohlarten sollten vollständig abgeräumt werden, bevor dann ab März, im Frühbeet vielleicht noch ab Ende Februar, mit Kohlrabi und Radieschen wieder die ersten Kreuzblütler kommen. So eine Anbaulücke erschwert Schädlingen wie der Mehligen Kohlblattlaus oder der Kohlmotten-Schildlaus (»Weiße Fliege«) den Umstieg auf das junge Gemüse.

Rote Bete – Gemüse des Jahres

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. 

Laubschöne Rhododendren

Lange Zeit bestand das Rhododendron- Sortiment im Handel vorwiegend aus groß-blumigen Hybriden. Diese haben häufig mittelgroßes bis großes, dunkelgrünes Laub, das sich im Lauf der Vegetationsperiode kaum ändert. Mit Ausnahme der relativ kurzen Blütezeit wirken diese Sorten, insbesondere wenn sie in Gruppen gepflanzt werden, nicht selten statisch, langweilig und häufig richtiggehend düster. Das muss aber nicht sein: Durch Sortimentserweiterungen, z. B. durch Wildarten, die am heimatlichen Standort in montanen oder subalpinen Zonen vorkommen, gibt es mittlerweile eine deutliche Bereicherung an Blattfärbungen und -texturen.

Blattschmuck durch Farbe

Weiße oder gelbe Blattzeichnungen, wie z. B. bei den Sorten ‚Blattgold‘

Garten/­Landschaft/­Natur

Blüten das ganze Jahr

In den letzten Jahren tauchen immer mehr Mischungen auf, die heimische Arten mit nicht heimischen Kulturformen und Wildformen kombinieren. So hat das Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim seit 2003 »einjährige Saatmischungen für den Siedlungsraum sowie verschiedene modular gestaffelte dauerhafte Mischungen nach gestalterischen und ökologischen Kriterien entwickelt und geprüft«. Ziele sind eine bessere Optik, ökologische Vielfalt, Biodiversität, ein längeres Blüten- angebot – alles aber oft mit imkerischem Hintergrund, also auf die Honigbiene ausgerichtet.

Auf der Webseite hieß es, dass in Zukunft durchgeblüht wird: »Der Blick in die Natur zeigt deutlich,

Lebenszyklus

Der Lebenszyklus einer Pflanze umfasst die Zeit von der Keimung bis zur Samenreife. Bei Zweijährigen beträgt diese Zeit allerdings nicht zwei Jahre im Sinne von Kalenderjahren, sondern zwei Vegetationsperioden. Im Gegensatz zu Einjährigen (Annuellen), deren Lebenszyklus sich innerhalb einer Vegetationsperiode vollendet, wird der Lebenszyklus der Zweijährigen von einer Zeit der Vegetationsruhe – in unseren Breiten ist das der Winter – unterbrochen, weswegen sie auch als Winterannuelle bezeichnet werden. Die Einjährigen nennt man dagegen Sommerannuelle.

Besonderheiten

Während der ersten Vegetationsperiode ist das Wachstum der Zweijährigen rein vegetativ, d. h. es werden ausschließlich Blätter gebildet. Die durch den Winter erzwungene Vegetationsruhe und der durchlaufene Kältereiz stoßen die Induktion der Blüten an,

Pflanzen

Zur Blume des Jahres wurde eine eher unscheinbare Wildpflanze gekürt: die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris). Der Lippenblütler wird 25 cm hoch, besiedelt Wiesen, Weiden, Wegränder. Wildbienen, Hummeln und ca. 18 Schmetterlingsarten saugen an ihren Blüten von Juni bis Oktober Nektar und Pollen. Zu häufiges Mähen lässt der Braunelle zu wenig Zeit, um zu wachsen, Blüten und Samen auszubilden, sodass ihre Bestände in den letzten Jahrzehnten regional zurückgegangen sind. Mehr zur Braunelle – Inhaltsstoffe und Verwendung, finden Sie auf Seite 44–45.

Die Moorbirke (Betula pubescens), Baum des Jahres 2023,

Dafür braucht man: Hyazinthe, Tulpe oder Narzisse im Topf, Blumentopf, Erde, etwas Moos, Zweige, z. B. von Weide, Hartriegel oder anderen, dazu Wilden Wein, Wollschnur, Buchs, Ginster, Gartenschere.

So wird‘ gemacht: Plastiktopf in einen passenden Blumentopf stellen und mit Erde füllen. Die Zweige ca. 40 cm lang zuschneiden.

Je nach Größe des Topfes eine beliebige Anzahl an Zweigen (ca. 9 bis 12 Zweige) vorbereiten: Die Zweige am Rand entlang tief in die Erde stecken. Die Flechtzweige vom Wilden Wein um die Zweige schlingen. Dafür je nach Dicke 2 mal 2 Ranken (oder jeweils 1 Ranke) um einen stehenden Zweig (= Steher oder Stake) kreuzen,

Große und kleine Schwärme

Auch wenn man es nicht glauben mag, sind fast alle im Schutz der Nacht ziehenden insektenfressenden Vögel wie Nachtigall oder Kuckuck ganz alleine in ihre Überwinterungsgebiete unterwegs. In großen Schwärmen ziehen hingegen z. B. Bergfinken, Buchfinken oder Stare. Hier bietet der große, dichte Vogelschwarm, der in Sekundenschnelle seine Richtung ändern kann, auch tagsüber einen guten Schutz vor Greifvögeln. Vögel mit einer großen Schlagfrequenz, wie Gänse, Kormorane oder Kraniche bevorzugen die V-Formation, in der regelmäßig die Plätze getauscht werden, um Energie zu sparen.

Zur Orientierung dienen bei guter Sicht geographische Leitlinien wie Küsten, Flusstäler oder Gebirge.

Frühling

Der Frühling war recht warm und brachte insgesamt ausreichend Niederschläge. Der März war mild, bescherte uns aber sehr kalte Nächte.

Diese begünstigten den Pythium-Pilz. Er ist im Boden dauerhaft vorhanden und stört normalerweise nicht weiter. Unter Stressbedingungen dringt er aber in die Wurzeln ein und zerstört diese teilweise. Besonders gefährdet sind Kopfsalat und Petersilie. Erkennbar ist ein Befall an der rostbraunen Verfärbung der Wurzeln. Bei der Petersilie verfärben sich die Blätter zudem braun-rötlich. Das Wachstum stockt, die Pflanzen sterben aber nicht ab. Ein Befall mit Pythium ist meist der Grund, warum der zweite Satz Salat vor dem ersten erntereif ist.

Schleichender Artenverlust

Die »Loki-Schmidt-Stifung« wählte die Braunelle aus, »um auf den schleichenden Verlust zahlreicher Pflanzen- und Tierarten aufmerksam zu machen. Wir alle können und müssen etwas tun, um diesen Prozess aufzuhalten. Im Garten, an Straßen, zwischen Wohnblöcken, in der Landwirtschaft: Lassen wir wieder mehr Natur zu!«, so Axel Jahn, Geschäftsführer der Stiftung. Die Pflanze ist eine wunderbare Bienenweide und bildet vor allem auf Wiesen robuste, pflegeleichte, hitzeresistente, lila-blühende Teppiche. Zugleich ist sie eine wertvolle, in Europa lange Zeit vergessene Heilpflanze.

Die Kleine Braunelle in der europäischen Heilkunde

Um das Potenzial der Kleinen Braunelle zu erfassen, lohnt sich ein Blick in die Medizin-geschichte.


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